Modelle mit höchst unterschiedlichem Leistungsspektrum und ein Motorsport-Homologationsmodell: Das Spektrum der Fahrzeuge von Mercedes-Benz, die 1990 ihre Premiere erlebten, ist breit. Die im selben Jahr erstmals in Verkehr gekommenen Automobile dieser Typen können ab 2020 ein Oldtimergutachten erhalten. Dann ist ihre Zulassung mit dem begehrten H-Kennzeichen möglich.
Diese besondere Zulassung für Klassiker ist originalen und gut erhaltenen Automobilen vorbehalten. Sie werden damit als historisches Kulturgut gewürdigt. Außerdem kommt der Halter in den Genuss einer Steuervergünstigung. Zum Stichtag 1. Januar 2019 gab es in Deutschland 536.515 Fahrzeuge, die nach erfolgreichem Gutachten den Status als Historienfahrzeug erreicht haben. Mercedes-Benz führt in dieser Statistik mit rund einem Viertel der Zulassungen. Wie viele der anerkannten Historienfahrzeuge mit H-Kennzeichen zugelassen sind, erfasst das Kraftfahrtbundesamt allerdings nicht.
Somit sind die ersten Automobile dieser Mercedes-Benz Typen ab 2020 reif fürs H-Kennzeichen:
- 190 E 1.8 (BR 201)
- 190 E 2.5-16 Evolution II (BR 201)
- 250 TD TURBODIESEL1) (BR 124)
- 200 CE1) (BR 124)
- 500 E (BR 124)
1) Typen ursprünglich für den Export nach Italien, die bei Wiedereinfuhr nun in Deutschland das H-Kennzeichen erhalten können.
Baureihe 201: großes Leistungsspektrum
Vorstellung 1982
Die Mercedes-Benz Baureihe W 201 wird 1982 vorgestellt. Die damals sogenannte Kompaktklasse ist unterhalb der Mittelklasse angesiedelt und eröffnet der Marke erfolgreich das Segment der kleineren Fahrzeuge. Ohne Kompromisse im Hinblick auf die wichtigen Markenwerte wie etwa Komfort, Sicherheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit erfüllt sie sämtliche Anforderungen, die bisher perfekt über alle Generationen in größeren Fahrzeugen umgesetzt sind. Damit wird der „Baby-Benz“ zu einer Erfolgsgeschichte und ebnet den Weg für die spätere C-Klasse.
April 1990
Im April 1990 stellt Mercedes-Benz den 190 E 1.8 mit 1,8-Liter-Einspritzmotor und 80 kW (109 PS) vor, der das bisherige Vergasermodell 190 ablöst und als Einstiegsmodell vor allem für junge Fahrer lanciert wird. Einen Monat davor, im März 1990, feierte auf dem Genfer Automobilsalon bereits der 190 E 2.5-16 Evolution II seine Weltpremiere. Als Homologationsmodell für den Motorsport wird er, wie sein Vorgängermodell, in einer limitierten Auflage von 500 Exemplaren produziert. Sein leistungsstarker Vierventil-Vierzylinder entwickelt aus 2.463 Kubikzentimetern Hubraum 173 kW (235 PS).
Baureihe 124: Coupé, genügsames T-Modell und eine legendäre Hochleistungslimousine
Vorstellung 1984
Die 1984 vorgestellte Baureihe ist die erste Fahrzeugfamilie von Mercedes-Benz, die vom Jahr 1993 an den Namen E-Klasse trägt. Konsequenter Leichtbau und optimierte Aerodynamik reduzieren den Verbrauch und ermöglichen bessere Fahrleistungen. Für herausragende Fahrsicherheit sorgt die innovative Raumlenkerachse. Eine Pionierrolle übernimmt Mercedes-Benz auch bei der Schadstoffreduktion: Alle mit Benzinmotor ausgerüsteten Modelle sind ab Herbst 1986 serienmäßig mit der Abgasreinigung per geregeltem Dreiwegekatalysator ausgestattet. Die Modellpalette umfasst die Karosserievarianten Limousine (W124), T-Modell (S124), Coupé (C124), Cabriolet (A124) und Limousine mit langem Radstand (V124 / VF124). Bei den Limousinen und T-Modellen der oberen Mittelklasse führt Mercedes-Benz den innovativen Allradantrieb 4MATIC ein.
Juni 1990
Ab Juni 1990 wird das Coupé der Baureihe für Italien mit einem 2,0-Liter-Einspritzmotor produziert. Ohne Katalysator leistet das Aggregat 90 kW (122 PS), mit Abgasreinigung sind es jedoch 87 kW (118 PS). Auch das T-Modell 250 TD TURBODIESEL wird ab Juni exklusiv für den italienischen Markt hergestellt. Sein Vorkammer-Dieselmotor mit Turboaufladung leistet 93 kW (126 PS). Ein Highlight ist der im Oktober 1990 auf dem Autosalon Paris der Weltöffentlichkeit präsentierte 500 E, das neue Topmodell der Baureihe. Äußerlich ist die Hochleistungslimousine nur von Kennern als solche zu erkennen. Denn wie so oft zählen die inneren Werte: Mit dem sportlich abgestimmten Fahrwerk und ihrem leistungs- und drehmomentstarken 5,0-Liter-V8-Motor mit 240 kW (326 PS) wandelt die Limousine mühelos zwischen den Welten – als dezenter Gleiter oder als Leistungssportler. Die ersten Fahrzeuge dieses Spitzenmodells, die noch Ende 1990 vom Band liefen und im gleichen Jahr zugelassen wurden, können ab 2020 in den Genuss des H-Kennzeichens kommen.
Quelle: Daimler AG